Gegen Ende des Jahres scheint sich die Zeit wieder zu beschleunigen.
Ich weiß nicht, ob es Ihnen auch so geht, aber für mich nimmt die Zeit in den letzten Wochen vor Weihnachten eine neue Qualität an und nimmt scheinbar an Geschwindigkeit zu.
Zwei Worte, die Kunden heutzutage oft sagen, sind „zu viel“.
Es kann alles zu viel werden – Arbeit, Stress, Müdigkeit, Druck, Angst, etc…. (die miteinander verbunden sind). Ich habe vollstes Verständnis.
In diesem Zusammenhang bekomme ich häufig Anfragen nach Zeitmanagement-Tools, die ich hier auf einfache Weise aufgreifen möchte.
Zeitmanagement bedeutet für mich sich selbst zu managen und der Schlüssel dazu ist die Festlegung und Organisation von Prioritäten. Wir alle haben nur 24 Stunden Zeit, die natürlich nicht dehnbar sind. Aber was wir beeinflussen können ist unser Fokus. Wir leben nunmal in einer manischen Welt, in der vieles klingelt, piept und uns endlos unterbricht. Ich denke jedoch, dass es möglich ist, besondere klare Momente an einem Tag zu schaffen, in denen man den Rest der Welt ausblendet.
Wahre Konzentration beinhaltet für mich einige magische Komponenten. Wenn ich mich voll konzentriere, z.B. beim Schreiben eines Textes, im Gespräch mit einem Kunden oder vielleicht beim Kochen einer leckeren Mahlzeit, d.h. in Momenten, die mir am Herzen liegen, kann die Zeit eine andere Qualität annehmen – es ist, als ob sie sich zugleich auflöst und erweitert.
Das heißt, ich bemerke nichts von allem anderen um mich herum und diese fokussierte Aufmerksamkeit löst alle anderen Gedanken auf (die sowieso nutzloser Lärm sein können). Ich denke, in diesem fokussierten Zustand kann die Zeit eine andere Qualität annehmen, eine, die nicht mehr besongt oder stresserfüllt ist, sondern fokussiert und dadurch in ihrem eigenen Raum ist.
Um Sie dabei zu unterstützen, schlage ich ein einfaches Werkzeug vor, das mir wirklich gefällt. Es kann dazu beitragen, besser organisiert zu sein, einen Überblick über den kommenden Tag zu haben und klare Prioritäten zu setzen.
Und so geht es:
Schreiben Sie die sechs wichtigsten Dinge auf, die Sie erfüllen müssen. Am besten abends, damit Sie den Tag klar und deutlich beginnen können:-)
Sortieren Sie diese Elemente nach Wichtigkeit.
Am nächsten Morgen beginnen Sie mit dem ersten – gehen Sie diszipliniert vor – ohne Ablenkungen.
Erst wenn die erste Aufgabe erledigt ist, geht man zur zweiten über. Und so weiter.
Was am Ende des Tages nicht erledigt wurde, wird automatisch in die Liste für den nächsten Tag aufgenommen – plus die neuen Aufgaben, insgesamt wieder sechs.
Es klingt offensichtlich und super einfach. „Mache eine To-Do-Liste und folge ihr“ – ist natürlich keine Wissenschaft. Diese so genannte „Yvy-Lee“-Methode, die 1918 geprägt wurde, ist jedoch aus mehreren Gründen wirksam. Erstens, wenn man sie tatsächlich befolgt, hilft sie grenzen zu setzen. In einer Zeit des Multitasking und der endlosen Unterbrechungen lenkt Sie daher Ihren Fokus (wieder) auf das, was Ihnen wirklich wichtig ist.
Zweitens bestimmt sie den Ausgangspunkt für Ihren neuen Tag. Die Entscheidung für die erste Aufgabe am Vorabend ist ein echter Zeitsparer für den nächsten Tag.
Offensichtlich sind sechs Aufgaben eine Menge, also ist das Entscheidende hier, zuerst die wichtigsten Dinge zu erledigen.
Nichtsdestotrotz wäre ich mir, meiner Arbeit und meiner Überzeugung für einen ganzheitlichen Ansatz für Gesundheit und Leben nicht treu, wenn ich nicht auch den Akzent auf andere, genau so wichtige Aspekte des Lebens setzen würde.
Gute Arbeit und Konzentration sind wichtig, denn sie ermöglichen Veränderung. Aber genau so wichtig, sind auch Pausen und klare Auszeiten. Wie ein Kollege von mir kürzlich sagte, sind wir human- beings, nicht human- doings (menschliche Taten). Wir brauchen die Yin, ruhenden, spielerischen und erholsame Momente genauso sehr, besonders wenn der Winter näher rückt.
Ruhe ist wichtig, um die Dinge zu verlangsamen und zu sich selbst zurückzukehren.
Denn Ruhe, ebenso wie Fokussierung, sind heilend, indem sie uns helfen, aus der anspannten Zeit herauszutreten.
Mit den Worten von Dr. Martin Luther King:
„Ich habe einen arbeitsreichen Tag vor mir. Ich meditiere besser noch eine Stunde.“